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Johann Lebenich

CEO & Foun­der

Toxic Company: Wie „vergiftete“ Unternehmen Energie verschwenden und wie du den Umschwung schaffst

Wir alle ken­nen das Gefühl, wenn wir krank sind: Der Kör­per nutzt alle Kräf­te zur Rege­ne­ra­ti­on, und an Sport ist kaum zu den­ken. Über­tra­gen auf die Unter­neh­mens­welt heißt das: Ein „toxi­sches“ Unter­neh­men raubt sei­nen Mit­ar­bei­tern und Füh­rungs­kräf­ten so viel Ener­gie, dass kaum noch Res­sour­cen für Wachs­tum, Inno­va­ti­on und Erfolg blei­ben. Dabei setzt sich eine sol­che „Ver­gif­tung“ oft aus vie­len schein­bar klei­nen Fak­to­ren zusam­men – und wird lei­der häu­fig erst zu spät erkannt. In die­sem Arti­kel erfährst du, wel­che Warn­si­gna­le auf ein gif­ti­ges Betriebs­kli­ma hin­deu­ten, war­um das gra­vie­ren­de Fol­gen für den Erfolg dei­nes Unter­neh­mens haben kann und wel­che Schrit­te not­wen­dig sind, um aus einer Toxic Com­pa­ny einen gesun­den und leis­tungs­fä­hi­gen Betrieb zu for­men.

Toxic Company 01

Was ist eine „Toxic Company“?

Der Begriff „Toxic Com­pa­ny“ bezeich­net ein Unter­neh­men, in dem das Arbeits­kli­ma von Nega­ti­vi­tät, Miss­trau­en und feh­len­der Wert­schät­zung geprägt ist. Ähn­lich wie bei einem gesund­heit­lich ange­schla­ge­nen Kör­per kom­men hier ver­schie­dens­te Stress­fak­to­ren zusam­men, die mit­ein­an­der inter­agie­ren und den gesam­ten „Orga­nis­mus“ Fir­ma schwä­chen. Die Sym­pto­me zei­gen sich oft in hoher Fluk­tua­ti­on, schwa­chen Umsatz­zah­len, Inno­va­ti­ons­stau und einer per­ma­nen­ten Demo­ti­va­ti­on der Mit­ar­bei­ter. Und nicht immer sind die toxi­schen Anzei­chen sofort erkenn­bar.

Typi­sche Kenn­zei­chen einer Toxic Com­pa­ny kön­nen sein:

  • Gespann­te Stim­mung: Aus­ein­an­der­set­zun­gen, Intri­gen oder offe­ne Kon­flik­te wer­den nicht kon­struk­tiv gelöst, son­dern schwe­len stän­dig unter der Ober­flä­che.
  • Mikro­ma­nage­ment: Ein über­kon­trol­lie­ren­der Füh­rungs­stil sorgt für man­geln­des Ver­trau­en und Initia­tiv­lo­sig­keit beim Team.
  • Feh­len­de Kom­mu­ni­ka­ti­on: Infor­ma­tio­nen wer­den zurück­ge­hal­ten, Zustän­dig­kei­ten sind unklar, und wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen wer­den nicht trans­pa­rent ver­mit­telt.
  • Wert­schät­zungs­lü­cke: Gute Leis­tun­gen wer­den sel­ten gelobt, statt­des­sen liegt der Fokus auf Feh­lern und Schuld­zu­wei­sun­gen.

Ein sol­cher „ver­gif­te­ter“ Zustand kann über lan­ge Zeit unent­deckt blei­ben, weil sich vie­les still­schwei­gend ins Mit­ein­an­der ein­schleicht. Doch genau­so wie der Kör­per bei schlei­chen­den Infek­ten irgend­wann schlapp­macht, erreicht auch das Unter­neh­men irgend­wann einen kri­ti­schen Punkt, an dem nur noch wenig funk­tio­niert.

Warum krankes Betriebsklima zu schlechten Ergebnissen führt

Ein kran­ker Orga­nis­mus ver­fügt nicht mehr über genü­gend Ener­gie, um neue Höchst­leis­tun­gen zu erzie­len. Alles geht in den „Über­le­bens­mo­dus“, um den Scha­den zu begren­zen. Bei einer Toxic Com­pa­ny ist es ähn­lich:

  1. Moti­va­ti­on sinkt: Wenn Mit­ar­bei­ter stän­dig das Gefühl haben, unter Druck oder Miss­trau­en zu ste­hen, arbei­ten sie nur noch „nach Vor­schrift“. Enga­ge­ment, Krea­ti­vi­tät und Eigen­in­itia­ti­ve gehen ver­lo­ren.
  2. Fluk­tua­ti­on steigt: Gute Talen­te wer­den schnell das Wei­te suchen, da es heu­te genü­gend Optio­nen für qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te gibt. Die Fol­ge sind kost­spie­li­ge Ein­ar­bei­tungs­pro­zes­se für neue Team­mit­glie­der.
  3. Inno­va­ti­on stockt: Wer sich in einem Kli­ma der Angst befin­det, wagt kei­ne neu­en Ideen oder Expe­ri­men­te. Still­stand oder gar Rück­schritt sind pro­gram­miert.
  4. Kun­den spü­ren es: Ein unzu­frie­de­nes Team wirkt sich unwei­ger­lich auf den Kun­den­kon­takt aus. Ser­vice, Qua­li­tät und Zuver­läs­sig­keit lei­den unter der inter­nen Ver­gif­tung.

Die Kos­ten, die durch man­geln­de Pro­duk­ti­vi­tät, geschei­ter­te Pro­jek­te oder schlecht gema­nag­te Pro­zes­se ent­ste­hen, kön­nen erheb­lich sein. Lang­fris­tig ver­liert das Unter­neh­men gegen­über dyna­mi­sche­ren Wett­be­wer­bern den Anschluss.

Kleinigkeiten, die die „Vergiftung“ vorantreiben

Häu­fig sind es nicht die gro­ßen Skan­da­le, die eine Fir­ma toxisch machen, son­dern vie­le klei­ne, unter­schwel­li­ge Ereig­nis­se, die sich sum­mie­ren. Ein abfäl­li­ger Kom­men­tar vom Chef, man­geln­des Lob für gute Arbeit, stän­di­ge Erreich­bar­keit außer­halb der Arbeits­zeit, unge­klär­te Zustän­dig­kei­ten, poli­ti­sche Spiel­chen um Res­sour­cen… All das kann sich zu einem dich­ten Netz aus nega­ti­ver Ener­gie ver­we­ben.

Bei­spie­le für sol­che Klei­nig­kei­ten:

  • Unkla­re Erwar­tun­gen: Mit­ar­bei­ter wis­sen nicht genau, was ihr Vor­ge­setz­ter oder das Unter­neh­men von ihnen ver­langt. Das erzeugt Unsi­cher­heit und Stress.
  • Feh­len­de Feed­back-Kul­tur: Lob und kon­struk­ti­ve Kri­tik fin­den so gut wie nie statt, sodass kei­ner weiß, ob er auf dem rich­ti­gen Weg ist.
  • Unei­nig­keit im Manage­ment: Wider­sprüch­li­che Anwei­sun­gen und Riva­li­tä­ten in der Füh­rungs­eta­ge strah­len auf das gesam­te Unter­neh­men aus.
  • Man­geln­de Auto­no­mie: Jede Klei­nig­keit muss abge­seg­net wer­den, sodass das Team das Gefühl hat, kei­ne eige­ne Ver­ant­wor­tung über­neh­men zu kön­nen.

Die­se ver­meint­li­chen „Klei­nig­kei­ten“ wir­ken wie chro­ni­sche Erkran­kun­gen, die nach und nach das Gesamt­bild ver­schlim­mern und den Weg zu einer Toxic Com­pa­ny ebnen.

Toxic Company 02

Warum erkennen Unternehmer das Problem oft zu spät? Oder gar nicht.

Vie­le Unter­neh­mer sind so stark im Tages­ge­schäft ein­ge­bun­den, dass sie kaum noch einen Blick für das haben, was hin­ter den Kulis­sen geschieht. Sie agie­ren wie ein Pati­ent, der Sym­pto­me igno­riert, bis es fast zu spät ist. Der Fokus auf Umsatz­zah­len oder kurz­fris­ti­ge Gewin­ne kann dazu füh­ren, dass psy­cho­lo­gi­sche Fak­to­ren wie Betriebs­kli­ma, Mit­ar­bei­ter­zu­frie­den­heit und inter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on aus­ge­blen­det wer­den.

Zudem gibt es ein weit ver­brei­te­tes Phä­no­men: „Selbst­be­trug“. Man redet sich ein, dass es sich nur um tem­po­rä­re Pro­ble­me han­delt oder es eben eine „har­te“ Unter­neh­mens­kul­tur braucht, damit die Leu­te funk­tio­nie­ren. In Wirk­lich­keit schwelt das Gift, und die Fir­ma wird Stück für Stück geschwächt.

Wie aus einer Toxic Company ein gesundes Unternehmen wird

Die gute Nach­richt: Genau wie ein kran­ker Kör­per kann ein Unter­neh­men gesun­den, wenn recht­zei­tig gegen­steu­ert wird. Das erfor­dert aller­dings kon­se­quen­tes Han­deln, Ein­sicht und den Wil­len zur Ver­än­de­rung. Im Fol­gen­den eini­ge mus­ter­haf­te Ansät­ze:

Dia­gno­se: Trans­pa­ren­te Bestands­auf­nah­me

Ähn­lich wie beim Arzt­be­such braucht es zunächst eine scho­nungs­lo­se Ana­ly­se des Ist-Zustands. Dabei hel­fen:

  • Mit­ar­bei­ter­be­fra­gun­gen: Offe­ne oder anony­me Umfra­gen geben Auf­schluss über die Stim­mung im Team.
  • Exter­ne Per­spek­ti­ven: Ein Unter­neh­mens­be­ra­ter, Coach oder Men­tor erkennt oft viel schnel­ler, wo die wun­den Punk­te lie­gen.
  • Selbst­re­fle­xi­on: Unter­neh­mer und Füh­rungs­kräf­te soll­ten sich fra­gen, wel­che eige­nen Ver­hal­tens­wei­sen zum toxi­schen Kli­ma bei­tra­gen könn­ten.

Kom­mu­ni­ka­ti­on ver­bes­sern

Ein wesent­li­cher Schritt zur Hei­lung einer Toxic Com­pa­ny besteht dar­in, offe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on zu för­dern:

  • Regel­mä­ßi­ge Feed­back-Gesprä­che: Mit­ar­bei­ter soll­ten wis­sen, wo sie ste­hen und was sie ver­bes­sern kön­nen. Glei­ches gilt auch für Füh­rungs­kräf­te – Feed­back muss in bei­de Rich­tun­gen flie­ßen.
  • Kla­re Zie­le und Zustän­dig­kei­ten: Wer genau weiß, wofür er ver­ant­wort­lich ist, fühlt sich nicht stän­dig in der Recht­fer­ti­gungs­pflicht.
  • Trans­pa­renz bei Ent­schei­dun­gen: Wer­den wich­ti­ge Wei­chen­stel­lun­gen im Unter­neh­men ver­ständ­lich erläu­tert, stärkt das das Ver­trau­en und die Iden­ti­fi­ka­ti­on der Beleg­schaft.

Ver­trau­en und Wert­schät­zung eta­blie­ren

In einer gesun­den Unter­neh­mens­kul­tur füh­len sich Men­schen geschätzt und ernst genom­men. Das erfor­dert Empa­thie und Respekt:

  • Lob und Aner­ken­nung: Gute Leis­tun­gen dür­fen nicht als selbst­ver­ständ­lich gel­ten. Regel­mä­ßi­ge Wert­schät­zung moti­viert und bin­det Talen­te.
  • Ver­ant­wor­tung über­tra­gen: Wer spürt, dass man ihm Kom­pe­tenz zutraut, ent­wi­ckelt sich wei­ter und über­nimmt Eigen­in­itia­ti­ve.
  • Feh­ler­kul­tur: Statt zu bestra­fen, soll­ten Feh­ler als Lern­chan­cen betrach­tet wer­den – das för­dert Inno­va­ti­on und Risi­ko­be­reit­schaft.

Arbeits­be­din­gun­gen moder­ni­sie­ren

Eine Ver­gif­tung kann auch aus unzeit­ge­mä­ßen Arbeits­be­din­gun­gen resul­tie­ren. Fle­xi­ble­re Arbeits­mo­del­le oder effi­zi­en­te Pro­zes­se kön­nen den Druck redu­zie­ren und mehr Raum für krea­ti­ve Ener­gie schaf­fen. Dazu gehö­ren:

  • Home­of­fice-Optio­nen: Schafft Ver­trau­en und Auto­no­mie, was sich posi­tiv auf die Mit­ar­bei­ter­zu­frie­den­heit aus­wirkt.
  • Pro­zess­op­ti­mie­rung: Eli­mi­nie­ren von Büro­kra­tie und Over­head, die oft zu Frust und Ver­zö­ge­run­gen füh­ren.
  • Gesund­heits­för­de­rung: Maß­nah­men wie Betrieb­li­che Gesund­heits­pro­gram­me, Sport­an­ge­bo­te oder Ent­span­nungs­kur­se wir­ken prä­ven­tiv gegen Stress.

Nach­hal­ti­ge Kul­tur­ar­beit

Die Gene­sung von einer Toxic Com­pa­ny ist kein Sprint, son­dern ein Mara­thon. Kon­ti­nu­ier­li­che Kul­tur­ar­beit ist gefragt:

  • Ziel­bild ent­wi­ckeln: Wie soll die neue, gesun­de Unter­neh­mens­kul­tur aus­se­hen? Wel­che Wer­te sol­len im Vor­der­grund ste­hen?
  • Vor­bild­funk­ti­on der Füh­rung: Füh­rungs­kräf­te leben den Wan­del vor. Ihr Ver­hal­ten prägt die Kul­tur mehr als jedes Hand­buch.
  • Kon­ti­nu­ier­li­che Anpas­sung: Märk­te ändern sich – und damit auch die Bedürf­nis­se im Team. Regel­mä­ßi­ge Eva­lua­ti­on ver­mei­det Rück­fäl­le in alte Mus­ter.
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Fazit: Gesundheit beginnt mit Bewusstsein und Handeln

Eine Toxic Com­pa­ny ist wie ein kran­ker Kör­per: Anfäng­lich sind die Sym­pto­me viel­leicht erträg­lich, doch mit der Zeit läh­men sie alle Berei­che und machen Höchst­leis­tun­gen unmög­lich. Damit es gar nicht erst zu einer tie­fen Ver­gif­tung kommt – oder auch wenn das Unter­neh­men bereits erkrankt ist – gilt: Bewusst­sein schaf­fen, ana­ly­sie­ren und kon­se­quent gegen­steu­ern.

Wer bereit ist, ehr­lich hin­zu­schau­en und sich der unan­ge­neh­men Wahr­heit zu stel­len, kann sein Unter­neh­men Schritt für Schritt hei­len und zu einem Ort machen, an dem Men­schen gern arbei­ten. Dies führt nicht nur zu mehr Wohl­be­fin­den im Team, son­dern auch zu bes­se­ren Ergeb­nis­sen am Markt. Denn ein gesun­der „Unter­neh­mens­or­ga­nis­mus“ ver­fügt über die Kraft, sich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, sich an neue Anfor­de­run­gen anzu­pas­sen und letzt­lich eine erfolg­rei­che Zukunft zu gestal­ten.

Hast du in dei­nem Unter­neh­men bereits Anzei­chen für ein toxi­sches Kli­ma bemerkt?

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